Der persönliche Dokumentarfilm „Der Rhein fließt ins Mittelmeer“ richtet sich an Zuschauer, die über gewisse Kenntnisse zum Holocaust (auch Shoah, hebr. השואה) verfügen und eine Verbindung zu diesem Thema haben, sei es durch ihren biografischen Hintergrund, persönliches Interesse, die aktuelle politische Debatte über Israel, Zionismus und Antisemitismus oder aufgrund von Irritationen durch politische Fehlinterpretationen bzw. den Missbrauch dieses Themas.
„Zwischen Sachlichkeit und Traum/ata kommt ‘Der Rhein fließt ins Mittelmeer’ leise und wie ein Fremder, von weit her, aus einer Gegend vor unserer Vorstellungskraft und jenseits des Repräsentierbaren: dem historischen Ereignis der Shoah, gespiegelt im Kaleidoskop der Echos der interviewten Personen.“ / Dr. Silvia Richter, Goethe-Universität Frankfurt
Der Film versucht nicht, fertige Erkenntnisse zu vermitteln oder Lehren zu erteilen. Vielmehr bietet er die Möglichkeit, die anhaltende Präsenz dieses traumatischen Ereignisses zu erleben, das bis heute Perspektiven, Narrative, Moralvorstellungen und Werte beeinflusst.

Als Sohn eines Holocaust-Überlebenden und als Mensch, der sich entschied, nach Deutschland zu emigrieren, doch nach zehn Jahren zurück nach Israel kehrte, versuche ich durch Verwendung von Interview-Sequenzen und Bilderwelten etwas von dem Trauma einzufangen, und dadurch eine vielschichtige Geschichte zu erzählen, die sich von damals bis heute erstreckt: die Geschichte von Angst und Gewalt.

Das Thema enthält eine signifikante politische Bedeutsamkeit, die ersichtlich wird, wenn der Film fortschreitet, die Landschaftsräume Deutschland und Polen langsam verlässt und sich meiner Heimatstadt Haifa nähert, in der jüdische und arabische Menschen Seite an Seite leben.

Originaltitel: Der Rhein fließt ins Mittelmeer
Internationaler Titel: The Rhine Flows To The Mediterranean Sea
Genre: Dokumentarfilm, 95 min.
Sprachen: Deutsch, Hebräisch, Englisch, Polnisch
Vorhandene Untertitel: Englisch/ Deutsch/ Polnisch/ Hebräisch
Regisseur, Drehbuch, Produzent, Kamera, Schnitt: Offer Avnon
Format: 1920x1080, 25 fps, stereo, DCP
Produktionsland: Israel, 2021
Weltpremiere
Haifa Intl. Film Festival 2021
Internationale Premiere
DOK Leipzig 2021 (Eröffnungsfilm)
Thessaloniki Documentary Festival 2022
